Der Leuchtturm Arngast.
Bei mehreren großen Sturmfluten hat sich im Mittelalter an der Nordseeküste eine große Bucht gebildet: der Jadebusen. Er liegt zwischen Weser- und Emsmündung und war zuvor größtenteils Hochmoor.
Umfangreiche Eindeichungsmaßnamen haben dem Jadebusen seine heutige Form gegeben. Bis auf ein zwei Kilometer langes Geestkliff bei Dangast ist er von einem 55 Kilometer langen Deich umgeben, der
teilweise zum Spazierengehen oder Radeln genutzt werden kann.
Am Südstrand von Wilhelmshaven ist der Deich zu einer beliebten Strandpromenade ausgebaut worden. Außerdem führt der Nordseeküsten-Radweg ein Stück auf ihm entlang. Seinen Namen erhielt der
Jadebusen von dem Fluss Jade, der die Bucht im Norden mit der Nordsee verbindet. Bekannte Orte sind Wilhelmshaven, das Nordseebad Dangast und die Stadt Varel.
Quelle: NDR
Der rund 190 Quadratkilometer große Jadebusen gehört zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der UNESCO-Weltnaturerbe ist. Das Gebiet ist in zwei Schutzzonen (Ruhe- und Zwischenzone) eingeteilt, damit Tiere, Pflanzen und Landschaft intakt bleiben. Wanderer oder Radfahrer dürfen sich deshalb nur auf gekennzeichneten Wegen bewegen und sollten sich so verhalten, dass sie die Natur nicht stören. In Wilhelmshaven, Dangast, Sehestedt und Iffens befinden sich Informationszentren, die mit Ausstellungen, Vorträgen und Führungen über Leben und Schutz des Wattenmeeres informieren. Mitarbeiter des Nationalparks bieten von Mai bis Oktober Führungen im Watt an. Bei Flut lässt sich der Jadebusen auch gut mit einem Ausflugsschiff erkunden.
Mitten im Jadebusen steht der Leuchtturm Arngast, ein Leuchtfeuer für das Wilhelmshavener Jade-Fahrwasser. 1904 ging an dieser Stelle die Insel Arngast bei einer Sturmflut unter. Vor rund 1.000 Jahren gab es im heutigen Jadebusen noch acht Dörfer in einer Wald- und Moorlandschaft. Der Leuchtturm kann nicht bestiegen oder von innen besichtigt werden. Er ist aber ein lohnendes Ziel für eine etwa dreistündige Wattwanderung ab Dangast. Die anspruchsvolle Tour gibt ausführliche Einblicke in den Lebensraum Watt und sollte nur in Begleitung eines erfahrenen Führers unternommen werden. Alternativ ist der Leuchtturm bei Flut mit dem Schiff von Dangast aus zu erreichen.
Eine Besonderheit an der Ostseite des Jadebusens ist das Naturschutzgebiet Sehestedter Außendeichsmoor. Bei Flut klappt das Moor regelrecht hoch und senkt sich bei Ebbe wieder auf seinen ursprünglichen Platz. Das "Schwimmende Moor" liegt direkt am Strand und ist das einzige Außendeichsmoor der Welt. Aus diesem Grund wurde es schon 1938 unter Schutz gestellt und darf nicht betreten werden. Schautafeln auf einer Aussichtsplattform informieren über dieses einmalige Natur, die Plattform selbst bietet einen guten Blick auf das Moor und die Salzwiesen. Außerdem gibt es eine umweltpädagogische Station, die nur 50 Meter vom Ufer entfernt liegt und unter anderem Wanderungenüber den Salzwiesen-Erlebnispfad anbietet.
Die Hafenstadt ist der größte Marinestandort in Deutschland und besitzt den einzigen Tiefwasserhafen in der Bundesrepublik. Der JadeWeserPort ist Mitte September 2012 in Betrieb gegangen. Mit
einer Wassertiefe von 18 Metern können dort auch riesige Container-Schiffe anlegen. Wahrzeichen der Stadt ist die Kaiser-Wilhelm-Brücke, eine Drehbrücke von neun Metern Höhe - das größte Bauwerk
ihrer Art in Deutschland. 2007 feierte sie 100. Jubiläum.
Auch wenn Wilhelmshaven auf den ersten Blick nicht besonders einladend wirkt, so hat die Stadt doch sehenswerte Gebäude. Dazu zählt das Rathaus von 1927, gebaut von dem Architekten Fritz Höger,
der auch das bekannte Chilehaus in Hamburg entworfen hat. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Deutsche Marinemuseum, das die Geschichte der Marine dokumentiert und über den Alltag auf Schiffen
und Booten informiert. Der Museumsbau, eine ehemalige Scheibenhofwerkstatt aus dem Jahre 1888, ist eines der ältesten noch erhaltenen Werkstattgebäude der früheren Kaiserlichen Werft. Im
Außenbereich des Museums stehen begehbare U-Boote.
Dangast, das älteste Bad an der Nordseeküste, wurde 1797 gegründet. Schon die Maler der Künstlergruppe Brücke, Schmidt-Rottluff, Heckel und Pechstein, verbrachten Anfang des 19. Jahrhunderts
ihren Sommerurlaub in Dangast, um sich von dem weiten Himmel, dem Licht und der Landschaft inspirieren zu lassen. Auch der 1983 verstorbene Maler Franz Radziwill, der 60 Jahre in Dangast lebte,
schuf hier seine schönsten Bilder. Sein Haus ist und war Künstlertreffpunkt und wird für wechselnde Ausstellungen genutzt.
Mit Veranstaltungen wie Hafenfest, Flugtagen, Freilichttheater und Wattgolfen zieht Dangast viele Besucher nicht nur aus Ostfriesland und der näheren Umgebung an. Beliebter Anlaufpunkt ist das
"Alte Kurhaus" mit seiner großen Terrasse, von der Besucher den Wechsel der Gezeiten beobachten können. Da der Ort erhöht auf einem Geestrücken liegt, ist hier kein Deich nötig und so können
Urlauber den ungestörten Blick auf das Meer genießen. Informationen über das Wattenmeer und die Region finden Besucher im Nationalpark-Haus Dangast. Es liegt in einer ehemaligen Dorfschule, in
der bis 1967
Einen Ausflug lohnt auch der Neuenburger Urwald, etwa 15 Kilometer von Dangast entfernt. Durch das
ungefähr 300 Jahre alte Waldgebiet führt ein 15 Kilometer langer Wanderweg. In dem Landschaftsschutzgebiet befinden sich außergewöhnliche Bäume und Pflanzen, die seit vielen Jahre sich selbst überlassen sind und so außergewöhnliche, bizarre Formen angenommen haben.
Die Stadt Varel, zwischen Wald und Meer gelegen, ist ein beliebtes Einkaufszentrum der Region. Als Wahrzeichen von Varel gilt eine 40 Meter hohe Windmühle, die bis 1965 in Betrieb war. Heute
beherbergt sie das Heimatmuseum, dessen Galerie einen Blick auf die Stadt ermöglicht. Ein weiterer touristischer Anziehungspunkt ist der Hafen, in dem private Sportboote, Fischkutter liegen.
Mehrere kleine Restaurants laden zum Verweilen ein.
Vom 56 Meter hohen Wasserturm im Süden der Stadt haben Besucher einen traumhaften Blick auf die Umgebung, den Jadebusen und die Halbinsel Butjadingen am gegenüberliegenden Ufer. Die flache,
abwechslungsreiche Landschaft um Varel mit Marschwiesen und Wäldern bietet sich für Fahrradtouren an. Die Wege sind gut ausgebaut und beschildert, idyllische Dörfer sorgen für Abwechslung.
Quelle: NDR
Der Artikel stammt von der Internetseite des NDR (Norddeutscher Rundfunk). Hier finden Sie auch weitere interessante Text-Bild- und Filmbeiträge rund um die Themen Wilhelmshaven und Nordseeküste. Unser Vorschlag: Besuchen Sie die Seite www.ndr.de, geben Sie in die Suche den Begriff Wilhelmshaven ein und stöbern Sie durch die angezeigten Ergebnisse.